An den Abenden, bei denen sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Großerlach zu gemeinsamen Übungen treffen, hat sich in der Regel ein Gruppenführer einen simulierten Ernstfall überlegt. Ähnlich wie in der Realität bekommt die weitere Mannschaft den Einsatz- bzw. Übungsort und die Art des Notfalls unmittelbar vor dem Ausrücken mitgeteilt, um ihn dann abzuarbeiten – so war es auch am 02. April, als eine Verkehrsunfall-Übung auf dem Plan stand.
Dabei wurde angenommen, dass sich zwischen Alt- und Neufürstenhütte ein Verkehrsunfall mit einem Personenkraftwagen ereignet hatte, welcher nach Schleudern und Überschlag linksseitig von einem neben der Straße stehenden Baum aufgehalten wurde. Soweit das Szenario – das Fahrzeug selbst war allerdings echt und trug Beschädigungen, wie sie nach solch einem Unfall durchaus vorkommen. Der Fahrer (die Fahrerin) wurde in diesem Fall von einem lebensgroßen „Dummy“ gemimt und war eingeklemmt. Ansonsten entwich Rauch aus dem Motorraum, und ein abgebrochener Ast steckte in der Windschutzscheibe neben der Person auf dem Fahrersitz.
Nach dem Eintreffen des ersten Einsatzfahrzeuges „MTW“ machte der Einsatzleiter seine Lageerkundung. Danach stand fest, dass eine eingeklemmte Person unverzüglich aus dem Fahrzeug befreit werden musste. Gleichzeitig hatte man sich aber auch um den Schwelbrand im Motorraum zu kümmern und man musste den Straßenverkehr entsprechend umleiten.
Somit übernahm das Fahrzeug „LF16“ – welches einen hydraulischen Rettungssatz mitführt – diese Aufgaben. Man sicherte das Unfallfahrzeug zunächst vor Wegrollen und Einknicken und begann, die Fahrertür mit hydraulischem Rettungsgerät zu öffnen. Gleichzeitig verschaffte man sich Zugang zum Motorraum und löschte den dortigen Schwelbrand. Dank der Möglichkeit, dass sich die Heckklappe des Unfallfahrzeugs öffnen ließ, betrat ein Feuerwehrmitglied durch diese das Fahrzeug, konnte eine Betreuung der Person vornehmen und diese während der Schneidarbeiten schützen.
Die währenddessen eintretende Dunkelheit erforderte die Ausleuchtung der Einsatzstelle, welche durch das Einsatzfahrzeug „MLF“ ergänzt wurde. Weitere Feuerwehrmitglieder leiteten den Straßenverkehr um den betroffenen Abschnitt herum. Die Einsatzleitung erfolgte über den „MTW“. Ein Lagekartenzeichner aktualisierte zur bestmöglichen Übersicht kontinuierlich die Fakten zur Einsatzlage – der Funker unterstützte die Einsatz-Logistik und dokumentierte die Funkmeldungen.
Durch Herausschneiden der Windschutzscheibe, Entfernen der Fahrertüre, Abtrennen der A-Säule und teilweiser Entfernung des Daches konnte man die Person (Dummy) nun aus der kritischen Lage befreien und mittels einer Trage in Sicherheit bringen. Nach dem Szenario verlor die Person das Bewusstsein und erlitt einen Atemstillstand. Somit wurde sie rasch von der Trage genommen und eine Herz-Lungen-Wiederbelebung eingeleitet, währenddessen dann „der Notarzt eintraf“ und übernahm. Übungsende war nach dem Aufräumen und einer Abschlussbesprechung (Manöver-Kritik).
Die Freiwillige Feuerwehr Großerlach bedankt sich recht herzlich bei der Autoverwertung Braun in Öhringen, welche auch diesmal wieder ein Übungsfahrzeug zur Verfügung stellte, und natürlich bei den Feuerwehrmitgliedern, welche es für die Übung mühevoll präpariert haben.