Die Funkmeldeempfänger der Feuerwehrangehörigen vermeldeten am 02. November um 18:45 Uhr einen Dachstuhlbrand in der Gartenstraße. Der Meldungstext ergänzte die Möglichkeit des Aufenthalts von Personen im Gebäude.
Mit dem Eintreffen der Einsatzfahrzeuge ging der Ablauf wie im Ernstfall vonstatten. Das Szenario sah vor, dass ein zweigeschossiges Wohnhaus aufgrund eines Dachstuhlbrandes stark verraucht war. Gleichzeitig machten sich Personen an einem Fenster im Dachgeschoss sowie auf einem Balkon im ersten Obergeschoss bemerkbar.
Die erste Lageerkundung zeigte aber noch weitere Schwierigkeiten auf: enge Platzverhältnisse für Einsatzfahrzeuge; Gefahr des Übergreifens von Flammen auf Nachbargebäude; hoher Bedarf an Löschwasser usw..
4 Personen – welche sich freiwillig zum Zwecke der Übung im Objekt aufhielten – wurden über die Drehleiter aus dem Fenster bzw. über eine Leiter vom Balkon gerettet und anschließend vom Deutschen Roten Kreuz betreut. Gleichzeitig suchten Atemschutztrupps die (durch ein Nebelgerät) verrauchten Räume nach weiteren Personen ab.
Löschmaßnahmen zur Brandbekämpfung und Abschirmung über mehrere Rohre begleiteten die Übung. Da die nächstgelegenen Hydranten bei dem hohen Wasserbedarf am Limit waren, wurde zusätzliches Wasser aus dem Netz in der Lerchenstraße entzogen. Das bedeutete, eine Leitung über die B14 zu verlegen und den Straßenverkehr zu kontrollieren.
Nachdem die Atemschutztrupps keine weiteren Personen im Gebäude ausfindig machen konnten und sich eine Rauchgas-Durchzündung ankündigte, kam der Befehl zum Rückzug, um die eigene Sicherheit nicht zu gefährden; die weitere Brandbekämpfung war somit nur noch von außen möglich.
Im Rems-Murr-Kreis etabliert sich derzeit die sogenannte „Führungsgruppe Oberes Murrtal“, welche sich aus einzelnen Mitgliedern der Feuerwehren Großerlach, Murrhardt, Spiegelberg und Sulzbach an der Murr, zusammenstellt. Diese Führungsgruppe wird dafür ausgebildet, Feuerwehreinsätze bei Schadensereignissen größeren Ausmaßes zu unterstützen, und wurde in der Gemeinde Großerlach erstmalig in einen Übungsablauf integriert.
Insgesamt waren bei der Alarmübung ca. 50 Kräfte mit 10 Einsatzfahrzeugen zugegen, darunter die Feuerwehren Murrhardt, Sulzbach an der Murr und Großerlach sowie das Deutsche Rote Kreuz aus Sulzbach an der Murr, welche sich zum abschließenden Gespräch im Feuerwehrgerätehaus versammelten.
Die Freiwillige Feuerwehr Großerlach bedankt sich recht herzlich bei allen Beteiligten und bei Familie Roth, welche das Übungsobjekt zur Verfügung stellte.